Caroline Wahl: WINDSTÄRKE 17

Der Debütroman von Caroline Wahl 22 Bahnen war Lieblingsbuch der Unabhängigen 2023 und auch für mich ein Jahreshighlight. Heute erscheint nun der neue Roman der Autorin Windstärke 17. Ich habe ihn bereits gelesen und bin mir sicher, dass auch dieser wieder ein voller Erfolg wird. Für mich ist er jedenfalls ein Jahreshighlight.

Windstärke 17 ist wie das Meer, aufbrausend und spritzig, steckt voller Energie, hat aber auch ruhige Zeiten, in denen ich mich voller Leichtigkeit treiben lassen konnte. Ich habe das Buch verschlungen und geliebt, war glücklich und beseelt, wie nach einem Tag an der Ostsee. Am liebsten würde ich sofort mehr von der Autorin lesen. Ich mag ihren Sound, ihre Art zu schreiben, die gelungene Balance zwischen Tiefgang und Leichtigkeit, den Mix aus traurigen, berührenden, tiefgründigen, romantischen, leichten und witzigen Szenen. Gefallen hat mir natürlich auch, dass Handlungsort die Ostsee ist, wo ich auch so gerne bin und dass Ida eine Schreibende ist. Es war richtig schön, Ida und Tilda aus 22 Bahnen wieder zu treffen, zu erleben, wie es ihnen ergangen ist, es war, als würde ich mich mit Freunden treffen, die ich längere Zeit nicht gesehen habe, einfach herrlich.

„Ich dachte, wenn ich weit weg bin, dann sind die Gedanken leiser. Aber sie sind laut, und sie tun weh.“ S. 32

Während es in 22 Bahnen überwiegend um Tilda ging, ist jetzt ihre Schwester Ida die Hauptprotagonistin. Sie studiert Literatur, ist aber selten an der Uni. Vor zwei Monaten ist ihre alkoholkranke Mutter an einer Tablettenüberdosis gestorben, genau an einem Wochenende, als Ida nicht zu Hause war, weshalb sie sich Vorwürfe macht und sich fragt, ob sie mehr hätte tun müssen. Seit dem Tod findet Ida jede Nacht ihre Mama wieder auf, tot im Bett liegend. Und auch schreiben kann sie seitdem nicht mehr. Ida hält es zu Hause nicht mehr aus, sie muss raus, weg von zu Hause, setzt sich in den Zug und landet auf der Insel Rügen, im Ostseebad Binz. Dort trifft sie auf Knut, jobbt in seiner Bar und wohnt bei ihm und seiner Frau Marianna, was ihr sehr gut tut, denn Marianne kümmert sich rührend um Ida. Um ihren Kopf frei zu kriegen, schwimmt Ida im Meer. „Die Gedanken und der Schmerz laufen aus meinem Körper raus, rein in die stille Ostsee.“ S. 89 Und dann lernt sie Leif kennen, Leif mit seinen dunkelgründen Augen und seinem entwaffnenden Leif-Lächeln. Windstärke 17 ist ein Buch über Wut, Trauer und vermeintliche Schuld, übers Verzeihen, die Kraft der Liebe und der Natur, über Töchter, Mütter und Schwestern. Große LESEEMPFEHLUNG.

Es riecht nach Herbst, obwohl es noch nicht Herbst ist, und es weht eine schwache Brise, drei Windstärken schätze ich. Mindestens 17 Windstärken in mir, als wir durch das Tor gehen.“ S. 252

MARIE FALOU (@marie.falou) • Instagram-Fotos und -Videos

unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar

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