Für die Literaturzeitschrift der Büchergilde Gutenberg Ausgabe 3/24 habe ich mit der erfolgreichen Schriftstellerin Iris Wolff ein Interview geführt. Einen Auszug des Interviews findet ihr im aktuellen Literaturmagazin der Büchergilde, das vollständige Interview hier:
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Die Magie des Ungesagten
In ihrem fünften Roman „Lichtungen“ widmet sich Iris Wolff den Themen Zugehörigkeit und Loslassen, dem Ankommen und Aufbrechen. Im Interview mit der Büchergilde Gutenberg spricht die hochgelobte Schriftstellerin über ihren aktuellen Roman, die Intention, ihn rückwärts zu erzählen, die Magie des Ungesagten und über die Bedeutung von Sprichwörtern.
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Die Fragen stellte Marie Falou.
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Ihr inzwischen fünfter Roman „Lichtungen“ wird überall hochgelobt und ist auf Platz 1 mehrerer Bestenlisten. Wie geht es Ihnen mit diesem Erfolg?
Ich bin sehr dankbar und glücklich! Als ich mit dem Schreibens begann, habe ich es nicht für möglich gehalten, dass so viele Leserinnen und Leser meine Erzählwelten, meine Sprache mögen werden. Dieser Erfolg stärkt mich und gibt mir Vertrauen, weiter meinen Weg zu gehen.
Ausgangspunkt in Ihren Romanen ist das Land Rumänien. Auch in „Lichtungen“ geht es um den Vielvölkerstaat, seine politischen und kulturgeschichtlichen Themen, um Grenzverschiebungen, das Leben in der Diktatur, Nationalitäten innerhalb von Familien, die Auswanderungswelle nach der Grenzöffnung und deren Folgen. Sie selbst haben in Rumänien gelebt und sind mit acht Jahren nach Deutschland gekommen. Hat der Roman autobiografische Anknüpfungspunkte?
Autobiografisch geprägt ist am ehesten mein erster Roman, danach habe ich mich schreibend weitestgehend von meiner Biografie gelöst. Dennoch gibt es in jedem Buch kleine Erinnerungs-Einsprengsel und auch Erlebnisse, die zu meiner Familiengeschichte gehören. Vermutlich ist es die Zugehörigkeit, die ich in Siebenbürgen und dem Banat erlebt habe, die ich beschwöre, jene unbedingte Teilhabe an der Welt, der Natur, den Jahreszeiten, dem Licht, den Tieren, den Gerüchen, den Geschichten.
Ich bin mit dem Gefühl aufgewachsen, ich würde in der Mitte der Welt leben, mit ihrem Sprachen- und Religionsmix, mit dieser veränderlichen Landkarte, den willkürlich verschobenen Grenzen, die den Menschen mitunter mehrere Male im Leben eine neue Staatszugehörigkeit zuwiesen. Ich habe die Mitte erfahren und kenne, durch die Auswanderung, auch den Rand. Beides hat mich geprägt.
Sie erzählen Ihren Roman rückwärts, beginnend mit Kapitel neun, endend mit Kapitel eins, was sicher sehr anspruchsvoll in der Umsetzung war, aber wunderbar gelungen ist. Die Lesenden lernen die HauptprotagonistInnen Lev und Kato mit Anfang, Mitte 30 kennen und erfahren nach und nach immer mehr aus ihrer Kindheit und Jugend. Was war Ihre Intention bei dieser Erzählweise?
Die Idee zu Lichtungen war wie ein plötzlich lebendiges Bild. Die Wucht dieses Bildes, seine Unmittelbarkeit hat mir Mut gemacht, aus allen möglichen Geschichten diese eine zu erzählen. Das ist immer ein Wagnis und bedeutet leider nicht, dass der Weg des Schreibens im klarsten Licht vor einem liegt. Im Gegenteil!
Trotz aller Herausforderungen und auch Zweifel wusste ich: Levs Leben wird rückwärts erzählt, denn so begegnen wir einander auch im „echten Leben“. Man lernt jemanden kennen und wenn sich die Begegnung verstetigt, erfährt man nach und nach, was denjenigen zu dem Menschen gemacht hat, der er heute ist. Diese Erzählweise legt offen, auf welche Prägungen und Erlebnisse der Vergangenheit sich das Handeln in der Gegenwart bezieht.
Sie behandeln Themen wie Aufbruch, Loslassen, Prägung, Identität, Zugehörigkeit. Was bewegt Sie daran?
William Turner hat einmal gesagt, er wolle malen, was er sehe, und nicht, was er wisse. Dabei ist es geradezu unmöglich, die Welt zu sehen, wie sie an sich ist, weil sehen und begreifen Anverwandlung ist, weil sich alles immerzu in unsere Gedanken einfärbt. Ich rebelliere gegen die Erfahrung, dass ich mich zuallermeist in Wahrnehmungskonventionen bewege – ich erlebe die Welt nicht, wie sie ist, sondern mit meinen vorgefertigten Meinungen, im Schlepptau meiner Biografie. Es ist schwer, etwas wirklich Neues zu denken und zu schreiben; dabei möchte ich genau das: Die Welt unbeschrieben sehen, den Moment mit allen Sinnen erfahren, einem anderen Menschen ohne Vorurteile begegnen.
Es gibt eine überwältigende Wirklichkeit, ein Begreifen jenseits des Denkens und Urteilens. Manchmal erhalte ich eine Ahnung davon, in einem Traum, einem Kunstwerk. Ich suche die Zugehörigkeit und das Loslassen, das Ankommen und das Aufbrechen. Diese scheinbaren Widersprüche auszuloten gelingt mir am besten in der Literatur.
Auch die Landschaft spielt eine wichtige Rolle in Ihrem Roman. Während für Kato nach der Öffnung der europäischen Grenze der Aufbruch wichtig ist, um zu wachsen, scheint Lev, dem in Rumänien Zurückbleibenden, die Landschaft zu prägen und auch die Musik. Was hat Sie geprägt?
Das Leben in einer Dorfgemeinschaft. Meine Familie. Nachbarn. Die Landschaft. Die Sprachen. Geschichten. Vor allem das Gefühl der inneren Unabhängigkeit. Mein Tag hatte Schnittmengen mit dem Leben der Erwachsenen, war aber keine Symbiose, immer war auch Abstand da, Freiheit. Wir lebten in einer in sich geschlossenen, in widrigen Umständen ausgehandelten Welt, in der es dennoch viel Zeit gab, Gemeinschaft. Die Türen unseres Hauses standen immer offen. Es wurde nicht abgeschlossen, auch nicht in der Nacht. Diese Offenheit, diesen Wunsch nach Freiheit trage ich immer noch in mir, auch wenn sich die Zeiten verändert haben und ich heute nicht auf die Idee kommen würde, meine Tür nicht abzusperren. (lacht) Prägend war auch die Natur; die hügelige Landschaft Siebenbürgens, die weite Ebene des Banats. Noch heute empfinde ich Landschaft als Erweiterung meines Körpers. Ich glaube, das merkt man den Figuren an.
Nicht alles wird in Ihrem Roman erzählt, vieles bleibt in der Schwebe, etwa ob Lev und Kato eine Freundschaft oder Liebe verbindet. Was reizt Sie an diesen Dunkelstellen?
„Musik ist die Stille zwischen den Noten“, dieser Ausspruch wird dem Komponisten Claude Debussy zugeschrieben. In einem Roman findet sich die Stille in Absätzen, zwischen den Kapiteln, den Sprüngen in der Zeit, den Lücken, dem Unerzählten. Das, was nur angedeutet wird, führt zu den geheimen, pulsierenden Stellen – am Ungesagten zündet die Magie einer Geschichte. Von Anfang an ist klar: Die erzählte Welt ist nur ein Bruchstück, manches kommt vielleicht nie ans Licht.
Für mich ist Literatur eine Beschwörung der Ungewissheiten. Nicht alles wird ins grellste Licht gezerrt, ein Rest Geheimnis bleibt. Die Dunkelstellen sind für mich wesentlich für die Musikalität, Mehrdeutigkeit sprachlicher Bilder, ihre transformative Kraft. Durch sie ist die Freiheit der eigenen Deutung gewährleistet. Als Leserin kann ich mit meiner Fantasie, meiner Vorstellungskraft die Lücken einer Geschichte füllen, die Fäden verknüpfen, oder eben auch nicht. Dunkelstellen laden zur Mitarbeit an einer Geschichte ein, durch sie werde ich ein Teil von ihr.
„Lichtungen“ enthält viele goldene Sätze, viele Bilder, aber auch Sprichwörter spielen eine Rolle, z.B. „ich koche meine Suppe aus Glocken“. Haben Sie einen besonderen Bezug zu Sprichwörtern?
Sprichwörter sind Einblicke in das Denken einer bestimmten Kultur, der Ironie, des Humors und Lebensgefühls. Das Rumänische hat wundervolle Sprichwörter, ich sammle sie. Im Zuge der Auswanderung habe ich die rumänische Sprache fast vollständig verloren, weil sie von einem auf den anderen Tag nicht mehr Teil meines Alltags war. Was aber blieb sind Sprichwörter, da meine Eltern sie immer noch verwendeten. In Lichtungen mag ich besonders: Umblă cu cioara vopsită. Übersetzt bedeutet das: Sie/er geht mit gefärbter Krähe herum, im übertragenen Sinn: Man täuscht etwas vor.
Jedem Kapitel vorangestellt sind Zitate, die bereits einen kleinen Einblick geben und dem Lesenden ein Gespür für den Klang der Sprache vermitteln. War das der Grund, weshalb die Übersetzung dieser Zitate erst am Ende des Buches steht? Waren erst die Mottos da oder haben Sie nach dem Schreiben ein passendes Zitat gesucht?
Mir war es wichtig, dass das Schriftbild einer Sprache zunächst für sich steht, in seiner Unbekanntheit oder auch Vertrautheit. Osteuropa ist ein Vielsprachenraum. Die Lesefibel wird in Rumänien in 14 Sprachen gedruckt, sechs davon finden sich in den Zitaten – dazu kommen andere Sprachen und Dialekte, die für Lev und Kato wichtig sind. Manchmal tauchten die Zitate während des Schreibens auf, wie etwa in Kapitel fünf, als die beiden in einer Winternacht das Wirtshaus von Milena und Camil entdecken. Sie betreten die Stube und ein Lied der Sängerin Maria Tănase wird im Radio gespielt. Ein anderes Mal war ein Zitat vor einem Kapitel da, etwa das siebenbürgische Märchen in Kapitel drei; seine Entdeckung war für mich ein geradezu magischer Moment. „Da kamen alle Vögel und wilden Tiere herbei, und die Katze wählte jetzt die schönsten, farbigsten Federn und machte daraus einen Mantel, der glitzerte und glänzte wie der Sternenhimmel, und gab ihn dem Jungen.“ Ich wusste: Der Kater bringt dem Jungen, der seine Beine nicht bewegen kann, die Außenwelt ins Zimmer, er gibt ihm im übertragenen Sinn Flügel. Kato schenkt Lev nicht nur eine Katze. Sie rettet sein Leben.
Was war die Initialidee für Ihren Roman?
Ich habe Lev liegend im Bett kennengelernt, als kleinen Jungen, der nach einem Unfall seine Beine nicht mehr bewegen kann. In dieser reduzierten Welt, bestehend aus Bett, Haus und Familie, aus Geschichten und Geräuschen, war bereits alles enthalten. Ich wusste, dass ich zum ersten Mal, nicht wie sonst in meinen Romanen, am Beginn gelandet war, sondern mittendrin. Von dieser Szene aus habe ich in zwei Richtungen geschrieben. Leider kann ich mich nicht mehr an die Initialzündung erinnern, den einen Moment. Man sollte sich derlei Dinge aufschreiben – ich wüsste es jetzt selbst gern.
Wie kommen Sie auf Ihre Figuren, die alle, auch die Nebenfiguren, sehr interessant sind? Ist Ihnen eine Figur besonders ans Herz gewachsen bzw. können Sie sich mit einer Figur besonders identifizieren?
Alle meine Romane haben ein recht umfängliches Figurenpersonal und bei Lesungen zeigen mir bisweilen Leserinnen, dass sie sich während der Lektüre die Beziehungen zwischen den Figuren aufzeichnen. Vielleicht liegt diese Fülle in meiner Ansicht des Lebens begründet. Ich begreife es in seinen Verknüpfungen, als organisches Geflecht. Alles ist mit allem verbunden; jeder Mensch ohne die anderen nicht denkbar, ohne die ihn umgebende Landschaft, das Licht. Ich liebe alle Figuren, auch jene, die unsympathisch sind. Wie kurz ihr Auftritt auch ist: Ich möchte sie so bildhaft und eindrücklich schildern, dass etwas von ihrer Lebensgeschichte aufscheint. Zu den schönsten Geschenken gehört es, wenn jemand eine Figur besonders hervorhebt. Lieblingsfiguren habe ich nicht, höchstens heimliche. In Lichtungen könnte es Bredica, Levs Schwester sein. Ich erfinde Leute, mit denen ich gern Zeit verbringen möchte. Ich würde gern bei Stani einkaufen gehen, mit Bunica Himbeersoda trinken, in Marinelas Hof frühstücken.
Eine der interessanten Nebenfiguren ist Camil, für den Amseln und der Amselgesang eine besondere Bedeutung haben. Verbinden Sie besondere Erinnerungen mit Amseln?
Die Amsel und ich haben eine Geschichte. Welche genau das ist, kann ich noch nicht sagen. Begann sie an dem Tag, als ich zum ersten Mal das Lied „Blackbird“ von den Beatles hörte? Oder an jenem Abend in einem pfälzischen Dorf, als ich stehen blieb, um einer Amsel auf einem Dachfirst zuzuhören? Heute halte ich immer inne, wenn ich irgendwo eine entdecke, setze mich auf den Balkon, um ihrem Abendgesang zuzuhören. Was ihr Gesang für mich bedeutet, hat der Dichter R.S. Thomas in seinem Gedicht „Amsel“ treffend wie kein anderer zum Ausdruck gebracht: „Verzage nicht ob der Sterne Entfernung. Amsel-/Musik zu lauschen heißt / in einem Augenblick Raum-Zeit-Klüfte / überbrücken.“ Wenn ich Amseln zuhöre, weiß ich ohne Zweifel, dass alles Lebendige um mich herum eine Nachricht ist. Ich kann Amseln nicht verstehen, wir sprechen nicht dieselbe Sprache, aber es ist eine Mitteilung.
Wie kam es zum Titel „Lichtungen“?
Das Manuskript trug lange den Arbeitstitel „Novene“, weil ich die Geschichte in neun Kapiteln angelegt hatte. Da ich ins Offene schreibe, mir keinen Plan über den Fortgang der Handlung mache, gibt mir die äußere Struktur Halt. Als die Zeit der Veröffentlichung näher rückte, wollte sich partout kein anderer Titel einstellen. Meine Lektorin Corinna Kroker und ich kamen dann eines Tages in einem Telefonat auf Lichtungen. Zunächst hat uns der Begriff ein wenig irritiert, weil wir nach einem längeren Titel suchten; niemand hat mit einem Ein-Wort-Titel gerechnet. Aber dann war schnell klar, das ist er. Eine Lichtung ist von Wald umgeben, ein freier, von Bäumen geborgter Ort; ein Ort auf Zeit, inmitten der Dunkelheit. Dem Licht, das hier anzutreffen ist, ist ein wenig Dunkel beigemischt. Die Lichtung hat etwas Offenes, das Weghafte ist darin angelegt, das Gehen, auf eine Lichtung trifft man meist zufällig. Mit diesen Überlegungen wird deutlich, warum sie ein Bild fürs Erzählen und letztlich der Erinnerung selbst sein kann.
Wie ist Ihre Schreibroutine, wie gliedern sie Ihren Arbeitstag?
Ich bin ein Fan von Routinen. Ich setze mich morgens mit meinem Lieblingstee an den Rechner, ich schaue keine Nachrichten, lese keine Mails, ich beginne gleich zu schreiben. Zu dieser Zeit ist das Traumbewusstsein noch stark, der innere Kritiker leiser. Dann gibt es eine Mittagspause, der Nachmittag gehört der Recherche, Korrespondenzen, Reiseplanungen, Lektüren. Es gibt natürlich Zeiten, da stockt die Geschichte. Dann überarbeite ich bereits verfasste Passagen. Die Routinen sind nichts Starres – wenn ich auf Reisen bin, kann ich nicht schreiben. Aber mich begleitet immer ein Notizbuch und ich führe über Jahre ein digitales Dokument, in das ich alles notiere: Namen, Orte, Ideen, Zitate, kleine Szenen … ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Leben einem zuarbeitet, und wenn man sich nicht gleich Notizen macht, sind die Einfälle fort.
Hatten Sie schon früh den Wunsch zu schreiben?
Ich habe erst mit 30 Jahren begonnen, zu schreiben. Für meinen ersten Roman Halber Stein habe ich sechs Jahre gebraucht, dann nochmals ein Jahr, bis ich einen Verlag gefunden habe. Möglicherweise war bereits früher der Wunsch da zu schreiben, aber ich habe ihn mir nicht eingestanden, vielleicht auch nicht daran geglaubt, dass ich es kann. Ich bin gern allein mit mir und einer Geschichte, tauge nicht für Schreibschulen oder Kurse. Bis heute ist es so, dass ich einen Roman zunächst einmal fertigstelle, nur für mich, bevor ich ihn anderen zeigen kann.
Haben Sie literarische Vorbilder, SchriftstellerInnen, die Ihr Schreiben prägen?
In der Schulzeit war Novalis meine Initiation in die Welt der Literatur, und auch wenn es heute üblich geworden ist, die Frühromantik unter Kitschverdacht zu stellen, so beeindruckt mich noch immer die Radikalität ihrer Poetik: Der Anspruch, die Welt durch Poesie zu verändern. Im Studium waren die Klassiker dran, während meiner Arbeit am Deutschen Literaturarchiv Marbach war es Franz Kafka. Durch ihn habe ich gelernt, wie wahrhaftig man sich selbst und seinem Schreiben gegenüber sein kann. Prägend waren auch die Begegnungen mit Eva Strittmatter, Mascha Kaléko und Marie Luise Kaschnitz – ich bin ihnen in ihrem Witz nahe, ihrer Lakonie, ihrer Menschenfreundlichkeit und Naturbeobachtung. Entdeckungen der letzten Jahre waren Hermann Lenz und Gerhard Meier, zu beiden besteht eine tiefe Wesensverwandtschaft. An Lenz mag ich die unangefochtene Wichtigkeit von Fantasie- und Sehnsuchtsräumen, das Aus-der-Zeit-Fallen. Meier hat mich darin bestärkt, der eigenen Stimme zu vertrauen, ich bewundere seine tastende, umkreisende, inventarisierende Erzählweise. Prägend waren auch die Begegnungen mit dem Lyriker Adam Zagajewski oder Richard Wagner. Die Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska ist meine jüngste Heldin. Ich kann keine Gedichte schreiben, lese aber jeden Tag Gedichte.
Welche Genres lesen Sie gern?
Inzwischen lese ich vor allem Gegenwartsliteratur und, ganz neu in meiner Lesebiografie: Sachbücher. Dieses Genre ist mir bislang entgangen, da ich ausschließlich in der Prosa und Lyrik unterwegs war. Die letzte Entdeckung: Geflochtenes Süßgras von Robin Wall Kimmerer. Das Buch ist eine große Unterweisung in Dankbarkeit.
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Vielen Dank für das Gespräch, Frau Wolff!
Ein Gedanke zu „Interview mit Iris Wolff“