Julie von Kessel: DIE ANDERN SIND DAS WEITE MEER

Der 79jährige Hans Cramer bringt seit einiger Zeit alles durcheinander. Seine Nachbarin informiert Hans erwachsene Kinder über die neuesten Ereignisse und bittet sie, sich um ihren Vater zu kümmern, doch die stecken in ihren eigenen Krisen fest: Luka, die älteste der drei Geschwister, die das beste Verhältnis zu ihrem Vater hat, befindet sich als Kriegsreporterin in der Ukraine und begeht aufgrund des immensen Drucks einen gravierenden Fehler. Tom Cramer, der Mittelste, ist als Psychiater in seiner Klinik in Berlin unabkömmlich und Elena, die gerade eine OP hinter sich hat, von der nur ihr Partner weiß, hat auch sehr mit sich selbst zu tun. Doch ein Ereignis zwingt die Geschwister wieder zusammen und dazu, Verantwortung zu übernehmen, für ihren Vater und ihre eigenen Problemen.

Einfühlsam erzählt die Autorin von den Leben der Familienmitglieder: einem kalten, empathielosen Familienoberhaupt, seiner mittlerweile verstorbenen Ehefrau Maria, die an seiner Seite unglücklich war, von den Kindern, die – bis auf Luka – nicht den Erwartungen ihres Vaters entsprechen, und sich doch so gerne von ihm Anerkennung wünschen. Die einzelnen Schicksale haben mich jedes auf seine Art berührt: Hans Demenz, Toms innere Leere, Lukas Schuldgefühle, Elenas Zerrissenheit, ihr Hineinsteigern in ihre Jugendliebe und das damit verbundene Entfernen von ihrem Partner und ihrer Tochter.

Eine gern gelesene und berührende Familiengeschichte über Schicksalsschläge im Leben, Höhen und Tiefen, ein Roman, der aufzeigt, wie wichtig es ist, sich Problemen zu stellen.

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Julie von Kessel: Die andern sind das weite Meer, Eisele Verlag, erschienen am 29. August 2024, 336 Seiten

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