Dani Shapiro: Leuchtfeuer

Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann

.

Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte, bevor nicht die letzte Seite inhaliert wurde. Nicht nur das Cover ist ein Traum, auch der Inhalt überzeugt absolut. Besonders der Aufbau des Romans (verschiedene Perspektiven und wechselnde Zeitebenen) erzeugt Spannung, die Charaktere sind sehr interessant und wurden tiefgründig geschildert, die aufgegriffenen Thematiken sind vielseitig, ohne überladen zu sein. Ein sehr zu empfehlender Roman über eine schicksalhafte Nacht, zwei Familien, deren Leben sich für immer verändert, über Schuldgefühle, dem Gefühl versagt zu haben, über innere Verbundenheit und die Hoffnung, mit der Vergangenheit leben zu können. „Leuchtfeuer“ war ein großer Bestseller in den USA, wurde mehrfach ausgezeichnet und von zahlreichen Medien zu einem der besten Bücher des Jahres gekürt. Es wird sicher auch bei uns ein Renner werden.

.

Aber das sind nur ein paar mögliche Bahnen eines Lebens, eine Handvoll Sternschnuppen am Nachthimmel. Änderst du ein Element, ändert sich alles. Eine Erschütterung hier verursacht ein Erdbeben dort.“ S. 9

In einem Vorort von New York lebt die Familie Wilf: die Eheleute Ben und Mimi, die Teenager Sarah und Theo. Ihr Leben wird sich aufgrund eines tragischen Unfalls für immer verändern. Der Unfall wird zu ihrem Familiengeheimnis, niemand aus der Familie wird je wieder darüber sprechen. Wie verläuft ihr Leben von der Ereignisnacht 1985 bis ins Jahr 2020? Wie gehen sie mit ihren Schuldgefühlen um?

Auch das Leben der Familie im gegenüberliegenden Wohnhaus hat Risse. Der zehnjährige Waldo („ein schöner, komplizierter, zarter, genialer, verträumter, beängstigender Junge“ S. 41) ist anders als die anderen Kinder in seinem Alter, er „hat etwas an sich, das Shenkman (der Vater) völlig unerträglich, unergründlich, unerreichbar findet“ (S. 33). Zwischen Shenkman und seiner Frau Alice kommt es wegen Waldo immer wieder zu Spannungen. Ben Wilf, der Mann von gegenüber, findet als einziger Zugang zum Jungen, als sie sich den Sternenhimmel anschauen. Zwischen beiden entsteht eine Freundschaft. „Die Sterne schienen nicht mehr fern und unnachgiebig, sondern wirkten eher wie Leuchtfeuer in der Dunkelheit, geheimnisvolle Reisegefährten, die einen Weg erhellen.“ S. 165 Sehr spannend fand ich auch das Zusammenkommen beider Familien durch ein weiteres Ereignis. Zum Inhalt möchte ich nicht mehr schreiben. Das Buch muss gelesen werden.

.

Dani Shapiro: Leuchtfeuer, hanserblau, Erscheinungstermin 19. Februar 2024, 288 Seiten

.

unbezahlte Werbung, Rezensionsexemplar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben